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Rundbrief 10 (3/2020)

(Download als PDF)

Liebe Mitglieder, Unterstützer und Interessenten!
Es wird mal wieder Zeit für ein Update. Bei unseren Imkerinnen hat es einige Entwicklungen gegeben.

Nachdem sich im letzten November der Vorstand unseres Vereins neu formiert hat, gab es im Januar 2020 eine Reise ins Projektgebiet. Dort gab es persönlichen Kontakt zu unserer Mitarbeiterin vor Ort Tigist Zegeye. Sie koordiniert die Aufgaben in Äthiopien, trainiert die jungen Frauen im Unternehmensaufbau und hat immer ein offenes Ohr für sie. Außerdem wurden alle vier derzeit unterstützen Standorte besucht, evaluiert und aktiv Hilfe geleistet.

Aktuell befinden sich acht Frauen an vier Standorten in unserem Förderprogramm.

Elsa und Sisay – Addis Abeba

Mastewal – Bahir Dar

Abebech und Mulu – Sebeta/Asgori

Fatuma, Obse und Ebse – Nekemte

Am Standort Addis Abeba kaufen Elsa und Sisay Honig aus der Region Jima aus traditioneller Herstellung auf, füllen ihn ab und verkaufen ihn erfolgreich an kleinere Lebensmittelläden weiter. Der Honig wird zu Met oder Medizin weiter verarbeitet . Außerdem werden mit Silikon-Formen bunt gefärbte Kerzen aus Paraffin gegossen. Die Abnahme läuft sehr gut. Die Frauen haben zur Zeit fünf Völker, die zwar aufgrund des nicht idealen Standorts (Wald, wenig Nektar) nicht sonderlich stark sind. Honig konnte dennoch geerntet werden. Sie bewirtschaften einen halben Hektar Land. Elsa war letzten Sommer in Deutschland zu einem Praktikum. Mit den dort erlernten Fähigkeiten möchte sie gern Königinnen züchten. Die kleine Gruppe hat bisher ca. 3.600 Euro für Baumaterial, Bienenvölker, eine Wasserpumpe und Material für die Kerzenproduktion von Imker für Imker in Äthiopien e.V. erhalten. Außerdem wurden ihnen Imkerkleidung, Imkereibedarf, moderne Beuten, Behälter für Honig, Kerzenformen und ein Notebook überreicht.
Für 2020 haben Elsa und Sisay geplant einen neuen Bienenstand für 20 Völker zu bauen, eine Honigschleuder anzuschaffen und einen Schuppen zu bauen, der als Lager dienen soll sowie für die Kerzenproduktion benutzt werden kann.

In Bahir Dar arbeitet Mastewal mit ihrem Vater und ihrem Bruder zusammen. 2019 hat sie den Standort innerhalb der Stadt in einen Park gewechselt. Dieser ist für die Imkerei sehr geeignet. Das bedeutete einen Neuaufbau des Bienenstandes. Sie hat 35 Völker in modernen Beuten und 10 Völker in traditionellen Beuten. Sie hat letztes Jahr eine Ernte von 415 kg eingefahren. Außerdem hat Mastewal acht starke Völker an das Government Agriculture Office verkauft. Das Office organisierte Schulungen bei denen Mastewal im letzten Jahr ungefähr 120 Frauen rund um Bahir Dar im Bereich Imkerei anleiten konnte. Mittlerweile hat Mastewal vom Verein ca. 1.600 Euro für den Aufbau ihrer Imkerei, den Umzug auf das neue Gelände und für die Begleichung von Mieten erhalten. Auch sie bekam zudem Imkereibedarf, Imkerkleidung und ein Notebook. Mastewal plant einen kleinen Shop zu eröffnen, wo sie ihren Honig, Propolis und Wachs anbieten kann. Zusätzlich benötigt sie auf dem neuen Gelände einen Schuppen, einen Zaun, um wilde Tiere fernzuhalten und ein Metallgerüst für ihre Beuten. Sie möchte auf 60 Völker erhöhen.

Abebech und Mulu sind vom Standort Sebeta nach Asgori umgezogen, da sich der Standort in Sebeta nicht für die Bienenhaltung eignete. Sie halten aktuell zehn Völker in modernen Beuten sowie 4 Völker in traditionellen Beuten. Der Ertrag ist gut. Beide Frauen erwarten Nachwuchs. Abebech geht es nach ihrer Krebserkrankung wieder gut. Es gibt ein Problem mit der Wasserversorgung, da der Brunnen versandet ist. Die kleine Gruppe hat bisher ca. 1.300 Euro bekommen, die sie in Bienenvölker, Imkereibedarf, Baumaterial und den Umzug investierten. Auch sie haben einen Laptop- Computer erhalten. Aktuell bauen Abebech und Mulu verschiedene Bienenblumen an. Für 2020 planen sie auf 25 Völker zu erweitern und damit den Honigertrag zu steigern. Außerdem muss das Wasserproblem gelöst werden. Sie haben ein Angebot für einen Brunnenneubau eingeholt. Darüber wird derzeit beraten.

Die Gruppe in Nekemte startete mit Ebse und Obse, später kam Fatuma dazu. Die drei Frauen arbeiten zusammen im Bereich des Beuten-Baus. Die Einrichtung der Werkstatt geht voran, Strom wurde verlegt und Steckdosen angebracht. Sie betreiben ein Geschäft für Imkereibedarf und haben ein paar Bienenvölker in traditioneller Haltung. Die drei Frauen haben bislang ca. 3.500 Euro für die Laden- und Werkstattmiete sowie für Ausstattung und Transportkosten erhalten. Imker für Imker in Äthiopien e.V. hat sie außerdem bei der Anschaffung von Visitenkarten und Werbebannern für Werbezwecke unterstützt. Nun bemühen sich Fatuma, Obse und Ebse um einen geeigneten Standort für ihre Bienen damit auch sie die Zahl der Völker erhöhen können.

Alle Frauen unseres Förderprogramms kennen sich, nehmen gemeinsam an Schulungen teil und unterstützen sich gegenseitig.

Auf dem angehängten Foto sieht man unsere Mädchen während eines Trainings in Äthiopiens Hauptstadt. Von links nach rechts: Abebech, Fatuma, Obse, Mulu, Alem (Altfredeburger), Elsa, Sisay, Mastewal, Tsega (Altfredeburger) Leider fehlt Ebse.

Der Vorstand hat in seiner letzten Sitzung darüber beraten, ob weitere Imkerinnen in das Programm aufgenommen werden könnten. Außerdem wird aktuell über einen Imkereischulbau gemeinsam mit dem Verein Edget Baandnet Children Center aus Hamburg diskutiert. Mit Informationen zu beiden Themen und weiteren Anliegen oder Besonderheiten sowie Plänen in den Gruppen, melde ich mich an dieser Stelle wieder sobald es weitere Entwicklungen gibt.

Herzliche Grüße
Antje Dionies

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